Was bringt einen loyalen, lang gedienten Mitarbeiter nach vielen Jahren guter Arbeit dazu, plötzlich illoyal zu werden und die Firma zu schädigen?

von Ulrike Kreuzig

Auf dem IT-Forum Oberfranken am 19.03.13 in Bamberg drehte sich alles um die Sicherheit im IT-Bereich. Im Lauf des Tages wurde eines deutlich – und auch besonders Rudolf Proschko, Leiter Spionageabwehr und Wirtschaftsschutz des Verfassungsschutzes Bayern, stellte klar heraus: Der Schlüsselfaktor ist der Mensch.

In der folgenden Podiumsdiskussion erklärte Heinz W. Kreuzig, wie der psychologische Prozess abläuft, der Mitarbeiter nach vielen Jahren Firmenzugehörigkeit scheinbar plötzlich und überraschend zu Tätern werden lässt, die die Firma bewusst schädigen. Dabei geht es nicht nur um IT-Sicherheit, sondern auch um Klassiker wie Diebstahl oder Betrug in der Reisekostenabrechnung.

Es handelt sich um einen lang andauernden Prozess Reverse Phone Lookup , der mit „Geben“ und „Nehmen“ aus Sicht des Mitarbeiters zu tun hat. An Anfang ist das, was der Mitarbeiter der Firma gibt, und was er dafür vom Unternehmen bekommt, ausgeglichen. Dann gibt es Ereignisse, die das Verhältnis verschieben, z. B. ein Kollege wird bei einer Beförderung vorgezogen. Der Mitarbeiter hat das Gefühl, er bekommt nicht das, was ihm zusteht. Durch weitere Ereignisse wird die Diskrepanz zwischen Geben und Nehmen immer größer. Irgendwann erreicht der Mitarbeiter den Punkt, an dem er sich nimmt, was ihm zusteht. Wohlgemerkt: Es handelt sich um eine rein subjektive Sichtweise des Mitarbeiters! Er fühlt sich ungerecht behandelt. Deshalb hat er auch kein Schuldbewusstsein. In einer letzten Phase schädigt der Mitarbeiter das Unternehmen ohne Rücksicht auf die eigene Person; er nimmt dabei sogar eigene Nachteile oder Schädigungen in Kauf!

Gibt es Voranzeichen?
Viele Fälle aus unserer Praxis zeigen: Eindeutig Ja! Wenn der Mitarbeiter aus dem Gleichgewicht von Geben und Nehmen gerät, wenn er sich benachteiligt oder übergangen fühlt – dann sagt er es Ihnen. Er sagt es sogar mehrfach, zu unterschiedlichen Gelegenheiten. Und er wird nicht gehört. Nach unseren Erfahrungen kommt keine Kündigung überraschend.

Was kann ich als Unternehmer oder Führungskraft tun?
Wenn der Mitarbeiter bereits das Ende des Prozesses erreicht hat, wenn massive Schädigungen des Unternehmens vorliegen, wird es sehr schwierig, wieder ein tragfähiges, vertrauensvolles Arbeitsverhältnis herzustellen.

Die Chancen liegen in der frühen Phase, und die Lösung liegt (wie immer) bei der Führung: Halten Sie Kontakt zu Ihren Mitarbeitern. Hören Sie zu. Nehmen Sie die Anliegen der Mitarbeiter ernst. Es ist zutiefst Führungsarbeit, für die man sich Zeit nehmen muss.

Nach unseren Erfahrungen gibt es ein Führungsinstrument, das Sie wie kein anderes dabei unterstützt: Das Mitarbeitergespräch. Ein gutes, systematisches Mitarbeitergespräch, das gelebt wird! Ein gutes Mitarbeitergespräch ist Ausdruck des gesamten Führungsverständnisses.

Unser Mitarbeitergespräch ist ein einfaches und effektives Verfahren, das Ihnen einen sicheren Kontakt zum Mitarbeiter gibt. Gute Führungsarbeit braucht auch gute Führungsinstrumente.  

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